"...If the truth shall kill them -let them die..."

-Immanuel Kant


Bugs

 

Wie ein Roboter, der noch ein paar Bugs hat, das hast du gesagt. So bin ich. Ein paar Bugs? Wohl eher mehr Bugs als funktionierende Abläufe. Ich hab die Herdplatte nicht richtig aus gemacht, hab sie nur bis auf 1 runter gedreht. Ich vergess meinen Blutzucker zu messen, während du es tatsächlich geschafft hast, nicht mehr zu rauchen, ich verschussel meine Sachen, vergess meine Arzttermine, oder geh zur falschen Uhrzeit hin. Wenn ich mit Zocken dran bin, brauchst du danach erstmal ne halbe Stunde, um sämtliche Munitions- und Medi-bestände wieder aufzustocken, weil ich nicht zielen, überseh alles und kann einfach nicht zocken. Ich vergess mein Handy auf laut zu stellen, und es erschreckt dich jedes mal, weil die Vibration so laut ist. Ich vergess dir Termine zu sagen, obwohl du das hasst und ich das weiß. Ich bin ständig müde, obwohl es erst um 8 abends oder so ist, mir ist ständig kalt, obwohl die Heizung an und dir viel zu warm ist. Ich schaff es nicht, dir die perfekten Cookies zu backen, ich versag jedes mal in Mathe, obwohl ich mir alles angucke und denk, ich kann's. Ich schreib dir ein Lied, aber du hasst es, wenn ich singe. Ich hab nie Geld, du musst mir ständig alles ausgeben, wenn wir irgendwohin gehen. Auf Konzerten nimmt es dir den Spaß, auf mich aufpassen zu müssen, genauso wie wenn wir nach Hannover oder so fahren. Ich nehm dir die Zeit mit deiner Mam, die deine Gesellschaft glaub ich durchaus brauchen kann -und du ihre auch. Ich vergess jedes mal, dass du es hasst, mein Essen anfassen zu müssen, und ruf dir ein "bring mir was mit!!" hinterher. Ich ess das letzte Gummibärchen, ich lass meine Klamotten überall in deinem Zimmer liegen, und selbst wenn nicht, wird durch mich irgendwie alles unordentlicher. Ich versteh deinen Sarkasmus und deine Ironie viel zu oft nicht und bin grundlos gekränkt, ich fang ständig wegen allen Kleinigkeiten an zu weinen, ich bin immer noch zu schüchtern allein in die Küche zu gehen, wenn deine Mam da ist (obwohl ich schon über 7 Monate prinzipiell hier lebe und deine Mam mir nie was getan hat ^^")
Ich könnt noch weiter machen, aber ich glaub, es ist klar, was ich meine. 
Ich mein, wie kommt's, dass du dir nicht längst jemanden andern gesucht hast, der vernünftig funktioniert. Und wer sagt mir, dass das nicht noch passiert?
Du musst mich wirklich gern haben, dass du mich so lang überhaupt behalten hast... 

„Willst du nichts essen?“
„Nein“, erwidert sie leise, „ich mag grad nichts“.
Sein Blick bleibt einige Sekunden auf ihr liegen, dann wendet er sich mit hochgezogenen Augenbrauen seinem eigenen Essen zu, während ihre Gabel weiter scheinbar kraftlos am Tellerrand liegt. Das Schweigen zwischen ihnen wird unangenehmer mit jeder weiteren Sekunde, die es andauert und es wird dicker und fester und immer schwerer zu zerbrechen. Als sein Besteck auf den Tisch fällt zerberstet die Stille in abertausende scharfkantige Splitter. Sie zuckt zusammen und als er zu ihr rübersieht wendet sie das Gesicht ab. Obwohl sie vorsichtig und leise ist, sieht er, wie sie tief einatmet und sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht wischt.

 

„Was?!“ fragt sie, und wahrscheinlich hätte ihr Stimme scharf geklungen, wäre sie mehr als nur ein Flüstern gewesen.
Sein Kieferknochen tritt hervor, als er die Zähne zusammen presst und die Augen schließt; Unterm Tisch ballen sich seine Hände zu Fäusten. Als er zu sprechen beginnt hat er alle Emotionen aus seiner Stimme vertrieben, damit er selbst den Klang des Schmerzes nicht aushalten muss, jetzt klingt sie kalt und hart und erbarmungslos.
„Wann hast du das letzte mal was gegessen?“
Sie zögert, überlegt, „Vorhin…“ antwortet sie zaghaft. „Zum Frühstück“.
„Da hast du eine Tasse Tee getrunken und von dem Müsliriegel einmal abgebissen.“ Wieder Schweigen, aber die Stille wartet nur darauf, dass er mehr von den vielen Dingen sagt, die in seinem Kopf toben. „Ich mein…wann hast du das letzte mal richtig was gegessen?“ Er klingt frustriert, was einen verletzten Gesichtsausdruck auf ihre Lippen malt.
„Ich…Ich weiß nicht, vorhin, gestern, irgendwann eben...Warum achtest du überhaupt darauf, was ich esse?!“
Das Schnauben stolpert über seine Lippen bevor er es verhindern kann und die zynische Bemerkung fällt hinterher: „Da gibt’s ja überhaupt nix drauf zu achten! Ich kann höchstens darauf achten, was du alles nicht isst!“
„Was interessiert es dich überhaupt was ich esse und was nicht! Das ist doch allein meine Sache!“ Sie wagt es nicht zu Blinzeln aus Angst dass die Tränen, die jetzt noch alles in verschwommene Schemen verwandeln einfach überlaufen.
„Du schläfst kaum, du isst nichts, du redest nicht mehr, du magst und willst überhaupt nichts mehr außer dich unter der Bettdecke verkriechen und alleine sein. Manchmal verschwindest du Ewigkeiten im Bad und du trägst nur noch viel zu große Pullover... Das... Das war mal alles nicht so...“
Zu beginn war er wütend, frustriert aber die Verzweiflung hatte sich unterwegs durchgebissen und am Ende bricht seine Stimme einfach ab. Auch sie kann nur flüstern, als sie sich wehrt.
„Das ist mein Leben, meins. Und nicht du und auch niemand anders kann mir sagen, was ich zu tun oder zu lassen hab. Ich esse und schlafe und trage Kleidung die ich will, und wenn es dir nicht passt dann geh!“
Die letzten beiden Worte werden beinah von einem Schluchzen erstickt, dass so fest in ihrer Brust gesessen und dort genagt hat, dass man den Schmerz hören kann, als es heraus bricht.
Sie beginnt zu weinen, die Tränen fallen ihre blassen Wangen hinab und sie hat nicht die Kraft die Hände zu heben und sie mit den Pulloverärmeln aufzuhalten.
„Was hat dir nur so weh getan?“ haucht er. In seinen Augen sieht man all den Schmerz, den ihre Augen aus der Seele reflektieren und nach draußen lassen.
Sie öffnet die spröden, blassen Lippen die unter den Tränen aufreißen, aber der Klang des Wortes ist in einer anderen Welt gefangen. Zitternd reißt sie Luft in Ihre Lungen, die Schale bricht und all das Blut läuft hinaus und verteilt sich vor ihren Augen.
„ICH, HÖRST DU?!!“ schreit sie. „Ich habe mich so verletzt und du kannst gar nichts dagegen tun, niemand kann das! Ihr versteht das alles nicht, ihr versteht das nicht. Ihr habt doch keine Ahnung wie das alles ist, wie es ist, ich zu sein. Ihr habt…ihr habt, ihr habt...
Los geh schon! Geh, sag allen dass ich verrückt geworden bin, total am Rad drehe! Na los, hau schon ab! Ich…Ich Ich kann nicht mehr!“
Wieder ersticken ihre letzten Worte in Schluchzen. Sie wirft sich an seine Brust, presst ihr Gesicht in sein T-Shirt und krallt ihre abgekauten Fingernägel in den Stoff. Immer wieder wiederholt sie ihre letzten Worte: „Ich kann nicht mehr ich kann nicht mehr ich kann nicht mehr“.
Die inneren Wunden brennen, aber sie merkt wie gut es tut, als er seine warmen Arme um sie legt und sie festhält. Warum, warum erst jetzt? Fragt sie sich. Warum erst jetzt...
Blut sickert durch ihren Ärmel, die Schnitte sind unter dem Stoff aufgerissen und kämpfen sich langsam ans Licht, wollen gesehen, wollen gespürt werden und endlich raus, raus aus dem Käfig, den sie sich geschaffen hat.
Er sagt nichts weiter, aber als er aufsteht hält er ihre Hand fest, zieht sie auf die Beine und legt sanft einen Arm um ihre Taille, bis er sie fest hält. Ihre Beine scheinen sie kaum halten zu wollen, aber er bringt sie sicher bis ins Bad. Auch als er nach dem Verbandskasten sucht lässt er ihre Hand nicht los, bis er alles hat was er braucht und vorsichtig wie ein Schmetterling ihre Ärmel zurück schiebt. Darunter ist ein Schlachtfeld, aber der Kampf ist vorbei. Der Krieg vielleicht nicht, aber jetzt, jetzt grad im Moment ruhen alle Waffen und er ist so vorsichtig, dass vor lauter Staunen darüber ihre Tränen aufhören auf seine Hände zu fallen.
Ihre Arme sind komplett in schützende Verbände gehüllt, als er sie vorsichtig aber fest wieder an sich zieht und sie im Arm hält, bis sie eingeschlafen ist. Er trägt sie zum Sofa und deckt sie zu. Eigentlich will er nicht eine Sekunde lang aufhören sie an zu sehen so verletzlich und verletzt sieht sie aus, aber jetzt muss er was zu Essen für sie finden, was einfaches, damit etwas da ist, wenn sie wieder wach wird.
Denn sie wird wieder wach werden, und egal wie oft er sie ins Bad und auf's Sofa tragen muss, sie wird
immer
wieder
aufwachen

22.09.2015

 

Ich würd gern irgendwas schreiben, 

was nicht schnulzig ist
Und auch nicht romantisch,

Oder so'n Scheiß.
Am besten nicht mal schön.
Irgendwas, das dieses vollkommen
unsortierte Chaos in mir
widerspiegelt.

Das irgendwie ausdrückt,

Dass es überhaupt nix
Schönes
Dara gibt,

Wenn ich Dich vermisse.
(Außer Dich vielleicht)
Das ist kein romantischer Schmerz.
Du würdest dir am liebsten 
einfach nur die Seele
aus dem Leib kotzen.
Mein Herz bricht nicht, 

Wie schönes Glas in Märchenfilmen

Mein Herz ist schmierig vom Blut
Und zuckt noch,

verzweifelt

In dem Versuch noch einen
weiteren Herzschlag zu schaffen
Aber stattdessen wird es über eine

raue, schlecht geteerte Straße geschliffen,

so dass sich Fetzen von Fleisch lösen

und eine hässliche, schmierige rote Spur

bei jedem meiner Schritte hinter mir zeichnen.
Es fühlt sich nicht an,

als ob mir zwei grazile Hände
Die Luft verweigern, 

in dem sie sich 

immer enger

um meine Kehle schließen,

sondern als ob mir jemand

mit einem

schlecht verarbeitetem Stuhl 

In die Fresse schlägt
So dass Lehne und Stuhlbeine

abbrechen

Und sich unterarmlange Splitter

Durch meinen Hals rammen.
Als ob mir jemand im 2 Sekundentakt

Dumpf auf den Schädel schlägt

Und jeder einzelne Schlag

Trägt deinen Namen. 


Da ist so viel, was ich

Dir schon  so oft sagen wollte.
Aber jedes mal bin ich ein

feiges Arschloch
Dass nur zu viel Angst hat

Dich zu verlieren.

Und ich möchte jedem

In dir Fresse und

Die Zähne aus dem Gesicht schlagen

Der nicht Deine Stimme hat

Und nicht so lächelt

Wie Du.
Ich will jedem sagen,

wie beschissen er aussieht

Weil er nicht so aussieht wie Du.

Und jeden Zusammenschlagen

Weil er nicht so riecht wie Du.
Am liebsten würde ich meinen Laptop 

Vor die Wand schmettern, 
Weil Du nicht da bist
Und alles zerfetzen

Was mich hier an Dich erinnert und
Es anschreien,

Dass es endlich die Scheiß-Fresse 

halten soll.
Weil es ständig deinen 
Namen flüstert.

Am liebsten würde ich

Jeden, den ich auch nur sehe

Anschreien, was er von mir will
Ich weiß es doch selber nicht.
Am liebsten würde ich 

Dich

anschreien.
Weil du nicht da bist
Und weil ich dich liebe.
Oder vielleicht liebe. 
Oder vielleicht gern lieben würde.
Aber ich kann Dich nicht anschreien.
Ich romantisier dich grenzenlos
Und das ist nicht schön, das ist zum kotzen.
Und das Traurige ist,

Dass ich immer warten werde

Selbst wenn du mich 
Irgendwann längst
vergessen hast.
Und das ist auch nicht schön, 

Sondern auch zum Kotzen.
Und ich hoffe, dass ich abkratze

Bevor Du irgendwas davon mitbekommst,
Damit ich

Die Enttäuschung

In deinen Augen nicht sehen
muss.

Und ewig behaupten kann
Ich hätte dich nie geliebt. 

Du sagst immer, dass es nicht stimmt, wenn ich sage, dass ich dich mehr lieb habe, als du mich. Aber ich glaub, in dem Fall hab ich recht. 
Weil du mich viel zu sehr beeinflusst. Du weißt nicht, wie schwer die Zeit ohne dich war, wie oft ich wegen dir geheult hab, wie empfindlich ich auf das Erwähnen deines Namens reagiert hab, wie lange ich nachts wach lag… 
Genauso wie gut es mir geht, wenn du da bist, wie gut es sich anfühlt, wenn du sagst, dass du mich lieb hast, wie sicher mein Name in deinem Mund klingt…
Weil ich viel zu viele Songs für dich geschrieben hab.
Weil ich viel zu wenig gegessen hab, wegen dir. 
Weil Leute aussehen wie du, und ich deswegen Anfang zu heulen. 
Weil die Klamotten, die ich von dir hab heilig sind.  
Weil zu viele Texte in meinem Notizbuch über dich sind. 
Weil die Sprache der Blumen immer noch dir gehört. 
Weil sobald mir ein Typ zu nahe kommt ich einen Rückzieher mache. 
Weil der Geruch in deinem T-shirt immer noch nach Zuhause riecht. 
Weil du immer noch der einzige bist, bei dem ich mir vorstellen kann, mein ganzes restliches Leben zu verbringen. 
Weil ich die Liste, mit Dingen, die wir zusammen tun wollten immer noch an meiner Wand hängen hab. 
Weil ich immer noch mit dir nach Norwegen will. 
Weil ich "Holly" von Jan Hegenberg immer noch nicht auf Gitarre spielen kann, weil ich immer an dich denken muss. 
Weil zu viele Tumblr Beiträge in meinen Gedanken an dich gewidmet sind.
Weil ich den Text grad hier für dich schreib.
Weil ich viel zu viel an dich denke. 
Weil der Mond immer noch deinen Namen trägt. 
Weil ich niemanden mehr brauche, aber dich doch noch. 
Weil ich an dir noch festhalte, obwohl ich alle andern längst los gelassen hätte. 
Weil deine Stimme die beste und deine Augen die schönsten auf der Welt sind. 
Weil die Liste hier noch viel länger werden könnte, nur um dir zu sagen, dass du mich gar nicht lieber haben kannst als ich dich. 
Es gibt niemanden in meinem Leben, der mir wichtiger ist, als du es bist und niemandem, bei dem ich mehr Angst hab, ihn zu verlieren. 
Also glaub nicht, dass du mich lieber haben kannst, als ich dich. Oder das irgendjemand überhaupt irgendwen lieber haben könnte, als ich dich. 

26.08.2015

Kann mir jemand sagen, was Liebe ist? Ne? Verflucht, ich find meine nämlich nicht mehr und hatte gehofft, mit einem Fahndungsplakat weiter zu kommen. Selbst wenn es nur ein Phantombild wäre, wäre es immerhin ein Phantombild. 
Ich hab immer Hide 'n Seek mit der Liebe gespielt. Immer wenn ich glaubte, sie so gut wie gefunden zu haben hatte ich zu viel Angst, und hab mich lieber wieder versteckt und sie mich suchen lassen. Aber ich glaube, sie hatte keine Lust mehr, hat sich von mir verarscht gefühlt und spielt längst nicht mehr mit. Aber es ist so lange her, dass ich sie gesehen hab, dass ich nicht mehr weiß, wie sie mittlerweile aussieht. Nur noch eine Ahnung davon, wie ich mir einbilde, wie sie einmal aussah. 
Liebe ist das Kribbeln im ganzen Körper, der Fels in der Brandung, liebe ist ein emotionales Band, eins der stärksten, zwischen zwei Menschen, die genauso viel Leid wie Gutes bringen kann. Liebe ist nur ein Wort, und ohnehin für jeden anders, Liebe ist, wenn einen jemand nicht in seiner Freiheit einschränkt, obwohl man ständig mit ihm abhängt und ihm Dinge anvertraut und Sachen mit ihm unternimmt, die man sonst nicht mit anderen teil, Liebe ist, wenn man jemanden anguckt, und die Welt ein bisschen heller scheint. 
Sagen sie. 
Lieben ist Scherben fressen, warten, wie viel Blut man dann kotzt. Sagt Cas. 
Lieben? Lieben ist Angst verletzt zu werden, lieben ist Angst zu verletzen. Angst vor Verlust und davor, nicht gut genug zu sein. Davon zu träumen, jemanden für den Rest des Lebens an seiner Seite zu haben, wohl wissend, dass niemand so lang bleiben wird. Lieben ist vermissen und dieses Loch in der Brust spüren, dass einen mit rotierenden Reißzähnen aufzufressen scheint, bis man nur noch Loch ist. Liebe ist das, was einen kaputt macht und das, was einen zerreißt. Was einen nicht loslässt, obwohl man sich beinah seinen eigenen Arm ausreißt bei dem Versuch frei zu kommen. Lieben ist verschmiertes Make-up und das Scheitern die Tränen in der Straßenbahn zurück zu halten, zu laute Musik und zu wenig gegessen. 
Sage ich. 
Aber ich tendiere dazu mir Menschen schlimmer zu merken, als sie ihn Wahrheit sind. Nerviger, bedrängender, ätzender, unfreundlicher. Vielleicht weil man dann nicht enttäuscht ist, wenn sie ihre Schattenseiten zeigen und dann gehen. Aber Liebe, die hab ich nicht mehr gefunden. Traurigkeit ist noch da. Ich vergesse sie manchmal, wenn sie sich schüchtern in den Hintergrund drängt, wenn Gute Laune und Glücklicksein ihre Witze machen, mich an die Hand nehmen und über diese grünen Wiesen rennen, die zusammen mit den beiden auf ein Fingerschnippsen verschwinden. Aber dann dreh ich mich um, um nach ihnen zu sehen und hinter mir steht grau und schüchtern wie ein Schatten Traurigkeit und nimmt mich an die Hand, damit ich nicht alleine bin. Und sie war immer da. Sie ist immer da, selbst wenn Gute Laune oder so da ist, dann zeigt sie sich nur nicht, weil sie weiß, dass Gute Laune immer viel lauter redet als sie. Aber Gute Laune ist launischer, als man denkt, und genauso schnell wie sie vor meiner Tür steht, klingelt und an mir vorbei in's Haus stürmt, verschwindet sie auch wieder. Vielleicht geht sie andere Leute besuchen, ich weiß es nicht. Aber ich hab ja Traurigkeit. Vielleicht ist sie mein beste Freundin oder so was, wenn es sowas gibt. 
Also nehm ich sie an die Hand und wir suchen zusammen Liebe, nur glaub ich hat mal jemand gesagt, dass Liebe und Traurigkeit nicht so gut miteinander klar kommen. Vielleicht zeigt sie sich deshalb nicht, aber vielleicht verwechsel' ich grad auch wieder irgendjemanden mit irgendwem. 
Aber falls ihr sie seht, die Liebe, das Kribbeln im Bauch, den Fels in der Brandung, dieses Band zwischen Menschen, das gekotzte Blut von den Scherben, die man geschluckt hat, dann sag ihr bitte liebe Grüße von mir. Ich vermiss sie ein bisschen, früher kamen wir viel besser mit einander klar, und ich würd' mich freuen, zu hören, wie's ihr geht und was sie so macht und so.

Das wär lieb von euch, danke!

Mein ganzer Körper schreit deinen Namen. Es ist nicht nur mein Herz, was nach dir ruft. Es ist mein Herz, mein Kopf, mein Bauchgefühl mein alles. Und das sind die Momente, in denen ich dich anrufen will, dir heulend sagen will, wie sehr ich dich brauche, deine Stimme wieder hören will und dich anbetteln will, dass du her kommst und mich in den Arm nimmst, solange bleibst, bis ich eingeschlafen bin und am nächsten Morgen verschwunden bist, damit ich mir einreden kann, dass das alles nur ein Traum und ich nie so schwach war.
"Was bist du für ein Mann, wenn du sie zum weinen bringst?"
Aber was bin ich für eine Frau, wenn ich mich von ihm zum weinen bringen lasse?
Statt dich heulend anzurufen sitz ich in meinem abgedunkelten Zimmer, kämpfe die Tränen zurück und starre leer und gefühlslos an die Wand. In mir tobt ein Sturm, aber ich sperr ihn einfach aus. 
Ich werde dich nicht anrufen, weil ich niemals wieder jemandem hinterher laufe. Ich werde ewig auf dich warten, damit ich dann in der letzten Sekunde sagen kann, dass du doch noch gekommen bist und du nicht derjenige warst, der es nicht wert war, auf ihn zu warten. 
Ich sage ihnen immer wieder dass es nicht so ist, wie es klingt, dass du der beste Mensch bist, den ich kenne und dass du mich auch lieb hast. 
Aber auch wenn ich daran glaube, weiß ich schon lange nicht mehr, ob das noch genug ist. 
Ich habe nie erwartet, nicht einmal gehofft, dass du mich so lieb hast, wie ich dich. Auch wenn du immer meintest, dass das nicht stimmt und du mich mindestens genauso lieb hast wusste ich immer, dass ich in dem Fall recht habe. Ich wusste nichtmal, dass ein Mensch überhaupt so lieben kann, wie ich dich liebe. 
Ich wusste nicht einmal, dass es noch einen Menschen auf dieser Welt gibt, der so perfekt ist wie du, trotz deiner Fehler.
Wer bin ich noch ohne dich, was bist du ohne mich? Das gleiche, wie du vorher warst?
Was sind wir noch? Gibt es noch ein wir? Wird es je wieder eins geben?
Mein ganzer verfickter Körper schreit nach dir und zerfetzt sich in dem einzigen Verlangen bei dir zu sein. 
Aber ich sitze nur in meinem Zimmer und starre die Wand an und frage mich, ob du überhaupt manchmal an mich denkst.

Gedanken sind wie Spinnen. Und manchmal hab ich aus den selben Gründen vor ihnen Angst.
Sie sind immer da, aber wenn du dich grade mit irgendwas beschäftigst merkst du sie einfach gar nicht. 
Aber abends und nachts kommen sie aus ihren Ecken gekrochen und legen sich in ihren Netzen auf die Lauer. Es sieht so unnatürlich aus, wie sie sich bewegen, wie sie verharren, aber du ihnen anmerkst, dass sie zum zerreißen angespannt sind. Wie sie sich vortasten, an Orte, an denen du sie nicht haben willst. 
Wie sie dir nach und vor dir weglaufen und so unvermittelt die Richtung wechseln, ganz ohne Vorwarnung. 
Du weißt nicht, ob du ihnen folgen oder vor ihnen weglaufen sollst, eigentlich können sie dir ja nichts anhaben. Es sind ja nur Spinnen und Gedanken.
Aber da ist diese Angst. Die Angst, die einfach nicht weggeht. Die Angst, wegen der ich immer noch meinen Dad hole, wenn da eine Spinne ist, und die Angst, wegen der ich immer noch eine Umarmung brauche, wenn da diese Gedanken sind. 
Ich hab alles versucht, egal wie logisch oder unlogisch es war. Ich hab geschrien, ich hab mich versteckt, ich hab versucht zu kämpfen, aber sie gehen nicht weg. Sie sind immer da und ich versuche nicht drauf zu achten. Aber manchmal geht es nicht. 
Und was macht man dann, wenn mein Dad nicht zu hause und niemand hier ist, der mich in den Arm nimmt. Was macht man, wenn die Spinne in ihre Ritze gekrochen ist, und man genau weiß, sie ist noch da, sie kommt wieder vor, wenn es ihr passt und man weiß nicht wann. 
Was macht man, wenn man müde davon ist, Angst zu haben, was macht man, wenn man vor den eigenen Gedanken nicht weglaufen kann, aber sie einem doch von allem in dieser Welt am meisten weh tun?

Liebe Laura

 

Ich sitze grad in meinem Zimmer und muss an dich denken. Und daran, dass es so viel einfacher ist, mit dir zusammen glücklich zu sein, als ohne dich, beziehungsweise wenn du weit weg bist.

Ich denk manchmal daran zurück, dass wir erst nachdem ich vor jetzt schon einem Jahr aus dem Krankenhaus wieder rauskam, und wie ich gewundert habe, wie ich mich vor so unendlich wundervollen Menschen so lange so sehr zurückziehen konnte.

Ich denke an die Tage, an denen ich dich so sehr vermisse, dass ich es merke, weil ein Teil von meinem Maya Herz die ganze Zeit versucht aus meiner Brust raus zu klettern, und zu dir laufen, da, wo es hingehört. Ich versuch es dann in den Arm zu nehmen, und zu beruhigen, zu sagen, dass ich dich bald wieder seh, aber manchmal klappt das nicht so gut, und dann vermiss ich dich einfach trotzdem sehr doll. 

An anderen Tagen schick ich dir meine Gedanken, muss lächeln, wenn ich an dich denke, wie du aussiehst, wie du lächelst, wie du lachst, wie du mich umarmst, wie wir zusammen lachen, und wie läufst. Ich mag das einfach zu gerne. 

Und dann beiß ich mir mit meinem Eckzahn auf die unterlippe, weil du das immer machst. 

Und ich lächel so sehr, dass die Menschen, die mir entgegen kommen manchmal sogar auch lächeln müssen, weil sie sehen, wie sehr ich lächel. 

Ich denk an dich, und weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll, weil ich dich so dolle lieb hab, am liebsten würd ich beides aufeinmal. 

und am liebsten würd ich jeden Tag bei dir sein, dich jeden Tag in den Arm nehmen, und dir sagen, wie lieb ich dich hab. 

ich würd dir jeden Tag Herzkuchen backen, dir jeden Tag essen machen, Kram den du erledigen musst für dich machen. Ich würde dir an kalten Tagen eine warme Badewanne mit Kerzen drumherum und heißer Schokolade zum trinken machen, und wenn du wieder rauskommst hab ich den Kamin schon an, und ganz viele Decken auf’s Sofa geholt. Und dann snacken wir zusammen Salat und gucken Frozen und singen viel zu laut mit. 

und wir backen Kekse, ganz ganz viele Kekse, so dass wir doppelte Fliegen brauchen, um sie irgendwo unter zu kriegen. 

Wir tauschen klamotten und laufen durch die Stadt, sagen schlumm und andere komische Worte, die nur wir wirklich verstehen, und wir verwundern die Leute um uns drumherum.

 

Und dann denk ich dran, dass wir uns ganz bald wiedersehen, und würd am liebsten die Zeit ganz schnell vordrehen, damit das jetzt ist. Weil ich dich so gerne bei mir hab, und ich dann viel einfacher glücklich sein kann, am meisten aber einfach, weil ich dich so lieb hab, und es viel schöner ist, jemanden lieb zu haben, wenn man ihn dabei auch in den Arm nehmen kann, und wenn er bei einem ist. 

Und deshalb freu ich mich sehr, sehr darauf, wenn du herkommst, und dass es danach auch nicht wieder zu lange dauert, bis wir uns auf dem Forentreffen sehen, und ich dann insgesamt doch schon recht viel im Verhältnis gesehen von dir habe. 

Und ich wünsche mir, dass du dir dinge von mir wünscht. 

Wie genau die Dinge, die ich gerne für dich machen würde. Kuchen oder Muffins backen, dein Lied für dich singen, dir heiße schokolade machen. 

Weil mich das sehr glücklich macht, dich mit sowas glücklich machen zu können. Deshalb musst du immer sagen, wenn du einen kleinen Wunsch hast, den ich dir erfüllen darf. Zumindest ist das das, was ich mir wünsche. 

Ich hab dich sehr, wirklich sehr lieb, Laura. Und ich werd mich vielleicht nie daran gewöhnen, wie lieb ich eigentlich einen Menschen haben kann, und wie unbegreiflich wundertoll du bist.

 

 -Maya

 

Etwas war seltsam daran, wie sie sprach. Ich hatte sie oft reden hören, in der Klasse, mit ihren Freunden, aber es war mir nie aufgefallen. Es war nicht der melodische klang, als ob in einem Paralleluniversum alles was sie sagte ein Lied wäre, nicht, dass sie manchmal Zeilen einfach so reimte, englische Zitate in ihre Sätze einbaute oder ganze Passagen in Alliterationen sprach.
Es war der Fakt, dass sie mir nicht in die Augen sah. Sie sah mir nicht einmal ins Gesicht, den Blick immer über meine Schulter an mir vorbei weit weg gerichtet, als ob sie gar nicht mit mir, sondern mit etwas oder jemandem Welten weit weg reden würde.
Ihre Stimme war leiser als sonst, aber ich glaubte nicht, dass es sie interessierte, ob sie noch jemand anderes hörte, viel eher wirkte es so, als ob sie in Gedanken so weit weg war, dass sie gar nicht mitbekam, dass sie laut redete, statt nur zu denken.
War es immer so, wenn man sich mit ihr unterhielt? Sah sie einen niemals an? Niemanden? Oder lag das nur an mir? Oder am Ort oder der Zeit?
Ich konnte in ihren Augen das Rot-Orange des Himmels und den Feuerball der untergehenden Sonne spiegeln sehen und ich war mir sicher, dass wenn ich auch für nur eine Sekunde die Augen schließen würde, ich Meeresrauschen hören würde.
Aber ich hatte Angst, sie würde einfach weggehen, wenn ich die Augen zu hätte.
Sie hielt inne, ihre hellen Lippen leicht geöffnet, „hörst du mir überhaupt zu?“
„W-was?“ Ich war irritiert, sie sah mich immer noch nicht an.
„Naya, auf jeden Fall bin ich da. Man sieht sich“
Sie hob die Hand im Umdrehen und schwang sich einen Träger ihres Rucksacks über die Schulter.
Und in dem Moment begriff ich, dass der jemand so weit weg, zu dem sie gesprochen hat sie selbst gewesen ist.  

Manche Dinge in dieser Welt sind schon seltsam, oder nicht?

Zum Beispiel, dass man sich dann am einsamsten fühlt, wenn man unter Leuten ist, dass die Dinge, die einem wichtig sind, immer hinter der Angst liegen, dass Liebe so kompliziert ist, wo es viel sinnvoller wäre, wenn sie einfach wär, dass wir alle wollen, aber nie tun, dass wir uns selbst nie so gut sehen, wie andere, selbst wenn sie uns in und auswendig kennen...
Es gibt so viel Dinge, die so einfach sein könnten, es aber am Ende nie sind, weil die Angst mitspielt...

All das wovor wie am meisten Angst haben, ist uns doch eh schon passiert oder? Das heißt, wir haben sie überlebt, auch wenn's weh getan hat.

Man versteht sich selbst nicht, und will trotzdem, dass einen andere verstehen, man hat Angst verlassen zu werden, aber nicht zu verlassen, man hat Angst zu dick zu werden, aber nicht zu dünn zu werden, man hat Angst nicht gut genug zu sein, aber keine Angst davor, zu gut sein...
Man hätte doch alles Recht dazu...

Und trotzdem frisst sie uns auf, die Angst, in den entscheidenen Momenten, und bringt oft nicht mehr, als dass wir uns deswegen zum Falschen Entschluss entschließen.

Die Angst ist wie ein Käfig, der uns zwar vor so einigen Dingen beschützt, die uns sonst verletzt hätten, aber vor vielen, vielleicht sogar so einigen mehr, Dingen abhält, die wir bräuchten.
Die Punkte, an denen man verletzlich ist versucht man herunter zu spielen, gar nicht wirklich, damit alle andern nicht sehen, was man für entscheidenen Schaden damit anrichten kann, sondern damit man es vor sich selbst nicht zugeben musst.
Wir haben mehr Angst vor dem Schmerz, als es am Ende wert ist…

Und ich dreh die Musik zu laut auf und hab nur Kerzen an um nicht zu hören und nicht zu sehen, dass du nicht da bist. 

Solang ich was zu tun hab ist alles gut, solang ich mich mit jemand auf einem so hohen Niveau unterhalte, dass ich mühe hab, hinterher zu kommen, solange ich mein Zimmer auf- oder umräume, solange ich Gitarre spiele, in Foren schreibe oder FanFictions lese. Solange ich was Backe oder nicht alleine bin, solange ich irgendwas habe, an dem ich mich festhalten kann ist alles gut. Aber sobald ich alleine mit meinen Gedanken bin hab ich verloren. Und dann ist da wieder nix außer dem Fakt, dass du nicht da bist. 

Warum kann nicht mal was anderes wichtiger sein als du? Warum musst du mir überhaupt so wichtig sein. Das kotzt mich an. 

Die Schemen von normalen Dingen werden im Kerzenlicht zu Monstern und du bist nicht da. 

Die Schallwellen der viel zu lauten Musik reichen nicht aus, um mein Inneres auszufüllen und die Dunkelheit reicht nicht, um nichts zu sehen. Jetzt kann ich mich wieder daran erinnern, warum ich mich damals gerne betrunken hab. Um nicht mehr denken zu müssen. Wenn man genug getrunken hat, dann denkt man nicht mehr wirklich. Und ich hab's absolut satt an dich zu denken. Aber ich hab kein Alk, und ich trinke nichts mehr. Mein Zimmer ist zu groß, zu viel Platz für Leere. Zu viel nichts. 

Es ist als ob 2 Seiten in mir Kämpfen und mich in Fetzen reißen. Aber nicht eine Gute und eine Schlechte, sondern eine, die dich vermisst, und beinah stirbt weil sie Angst hat, weil sie zerbrechlich ist und kaputt geht, weil sie dich braucht und nicht ohne dich will. Und eine andere, die sauer ist. Nicht auf dich, weil ich dich nicht hassen kann, und nicht mal auf dich sauer sein kann. Aber sie würde am liebsten Dinge an die Wand werfen und Dinge zerschlagen. Sie würde dich gerne anschreien, wo du warst und wo du bist. Sie würde dich gerne anschreien, dass du gesagt hast, ich soll dich anrufen, und ich mich jetzt nicht traue, und im Endeffekt hab ich alles Geld für sms verbraucht, weil ich weiß, ich werde dich eh nicht anrufen. 

Ich versuch zu übersehen, dass du on bist, weil es mich zerreißt, dir nicht zu schreiben, aber du willst grad nix von mir hören. Du willst von niemandem was hören, und du sagst auch niemandem, was los ist und warum. Du ziehst dich einfach zurück, ohne dass wir wissen, was ist, ob du dich je wieder meldest und ob es an uns liegt. Du machst mir Angst, weil ich nicht weiß, was los ist, und du machst mich wütend, weil du es mir nicht sagst. Und ich hab Angst, weil ich alleine bin, und ich bin wütend, weil mir das Angst macht. 

Und es zerreißt mich jede Sekunde, in der ich weiß, dass du nicht da sein wirst und ich hab Angst vor dem Tag, wenn du wirklich nicht da bist, weil ich Angst habe, dass ich mir an irgendeinem, ganz tief verstecktem Ort in mir noch Hoffnung mache, dass du kommst. Ich weiß, dass es nicht tust. 

Ich geh jeden Abend früh schlafen, weil ich nicht mehr ohne dich wach sein will nur um Nachts alleine aufzuwachen und vorm Aufstehen an dich zu denken. 

Du machst mein Leben kaputt, in dem du nicht da bist, und merkst es nicht einmal. Bist nicht einmal Schuld. Nur ich bin Schuld, und dabei wollte ich nie wieder Schuld sein ,wenn mich etwas kaputt macht, weil ich immer stark genug sein wollte, und mich nie mehr verletzen lassen wollte. 

Warten. Wie immer Warten. "Warten worauf?" ya, richtig, mein ganzes Leben besteht daraus auf Menschen und Momente, Anrufe, Antworten und etwas zu warten. 

Aber ich will nicht warten, ich will explodieren, ich will da rausgehen, so dass sich jeder nach mir umdreht und sich fragt, "wer ist sie, und was macht sie?" und ich will explodieren, alles um mich herum aus den Fugen reißen und sagen "ich bin hier" 
Ich will provozieren, will verwundern und schockieren. Ich will nicht irgendwer sein, sondern die, bei der sich jeder fragt, wer das ist. Wo sich Menschen den Kopf zerbrechen, was in meinem vorgeht, und das Vorbild von allen, die davon keine Ahnung haben, bis sie erkennen, dass sie nur sich selbst als Vorbild brauchen, sich und ihren Traum. 
Ich will die sein, die etwas verändert, jemand, an den man sich erinnert. Jemand, der aus der reihe tanzt, zerstört und erschafft. Jemand der abhebt, der fliegt, der überfliegt und dessen Ziel keiner kennt, bevor der Plan nicht vollendet ist, der verschwindet und auftaucht wo und wann er es für richtig hält, abhängig von niemandem und nur sein eigener Herr. 
Ich will eine Bombe sein, von der niemand weiß wo und wann sie in die Luft geht, und keiner weiß, was raus kommt. Denn ich zerstöre nicht einfach nur alles in meiner Nähe, nein, das wär lame, ich mache Platz um etwas in die Welt zu schmettern. Nur weiß niemand, was es ist. Und ich werde es niemandem verraten, und verschwinden, bevor mir jemand auf die Schliche kommt. 


Ich will nicht in den Nachrichten auftauchen, ich will kein Star werden, kein Wissenschaftler auf dem später irgendwelche Welttheorieren basieren, kein Terrorist. 
Ich will nicht, dass die Welt mich kennt. Ich will nur in meinem eigenen Leben explodieren, nur hier, ganz heimlich, ohne dass es jemand außer mir merkt, und doch verändere ich damit alles.

weißt du, vielleicht kann man das so vergleichen: Säuglinge können einfach schwimmen, wenn man sie in's Wasser legt. Später kannst du das nicht mehr, und musst es erst wieder lernen.

Das Leben ist, als ob man auf einem Meer treibt, und als kleines Kind schwimmt man einfach, vielleicht vom Salz getragen und weil die Seele noch so leicht und unbelastet ist.

Aber dann passiert was, nicht mal zwangsläufig abrupt oder so ,dass man es sofort merkt, aber man hört auf, so leicht zu sein, weil die Seele älter wird und Dinge erlebt und Dinge trägt, die sie belasten.

Und dann beginnt man, wenn man nicht rechtzeitig schwimmen lernt, weil es einem niemand beibringt, zu sinken. Und irgendwann schließt sich das Wasser  über dir, und du schlägst mit den Armen und trittst mit den Beinen aber irgendwie bringt es nix. Egal wie du es machst, du sinkst immer weiter, bis das Licht langsam verschwindet.

Und wenn du Pech hast, was oft so ist, ist niemand da, der dir seine Hand reicht, und dich nach oben zieht -sie sind ja selbst alle viel zu beschäftigt damit, zu schwimmen.

und deine Lunge scheint zu platzen und die Welt beginnt sich zu drehen, und du denkst, du musst sterben.

Und dann ist da der Meeresgrund. mit Sand, der zwar kalt ist, aber irgendwie weich. Und du kauerst dich zusammen und vergräbst dein Gesicht in den Armen und liegst auf dem Sand und da ist nix außer Wasser, das aber fast nicht da zu sein scheint, weil es ja überall ist. und du denkst, so kann's bleiben. Es ist alles kalt und leer, aber ich komm nicht mehr nach oben. Ich bleib für immer in einer unbrechbaren Ewigkeiten hier unten liegen, wo es nur mich gibt, und mich niemand finden kann.

Aber irgendwann begreifst du, dass das nicht geht. Du hast keine Kiemen, und du hältst die Luft schon viel länger an, als du dachtest, dass es überhaupt geht. Aber du hast Angst wieder zu scheitern, wenn du versuchst zu schwimmen. Bis du begreifst, dass dir nix passieren kann -wenn du versagst, bist du genau da, wo du jetzt bist. Schlimmer geht nicht. Also Versuchst du zu schwimmen, überlegst, wie es geht, scheiterst und fängst neu an. Bis du den dreh raus hast.

dann wirst du manchmal noch in's Trudeln geraten, aber du kannst schwimmen. Und du schwimmst nach oben, immer, immer weiter, bis du das Licht wieder sehen kannst, und das gibt dir Mut und Kraft, weil du weißt, dass du es schaffen kannst. Weil du schon ganz unten warst, und es jetzt nicht mehr bist. Und du schwimmst so lange, bis du  mit dem Kopf durch die Wasseroberfläche stößt und einfach nur atmest.

Weil du ganz vergessen hast, wie es ist, zu atmen. Aber es tut gut. Und vielleicht bist du alleine, wenn du dich umguckst, weil du unter Wasser abgedriftet bist, aber du  kannst dir sicher sein, dass wenn du lang genug über Wasser bleibst, auch wenn der wind zieht, du jemand finden wirst. Und dann kannst du auch auf einmal die fische wieder sehen, und die Pflanzen, die Lichtreflexe auf dem Wasser. Und dann weißt du, dass du schwimmen kannst, egal was noch kommt, egal welche Welle dich einmal runter reißt.

Du  w a r s t  schon ganz unten, und bist wieder hochgekommen, und wenn du das einmal geschafft hast, wirst du's auch immer wieder schaffen.