If someone makes you feel, let them

- Reyna Biddy


Kennst du das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben? Wenn du im Leben vor größeren, manchmal auch ganz kleinen Entscheidungen wie „Geh ich da mit hin“ oder so was stehst, und dann in diesem Moment in deinem inneren fühlst, dass das die falsche Entscheidung war?
Ich hab das irgendwie recht, und das dumme ist, dass man es erst nach der Entscheidung hat und nie davor.
Ich hab's momentan nicht. Ich bin mir sicher, alles richtig gemacht zu haben. Nicht zwangsläufig, weil jetzt für immer alles besser, geschweige denn rosig wird. Es war jetzt, genau dieses Mal die richtige Entscheidung. Ich bin mir sicher. Es kann später immer noch schiefgehen, doch dann geht es dann schief, wenn ich nichts mehr machen kann, ich nur noch kaputt geh, und er mir ins Gesicht sehen kann und als der, der er ist mir sagt, dass ich gehen soll. Das heißt nicht mal zwangsläufig, dass er derjenige ist, der das entscheidet. Hauptsache, er ist ehrlich dabei, denn genau in dem Moment, wär es das richtige zu gehen. Nur nicht vorher.
Der Tag kann noch kommen, vielleicht kommt er nie. Ich muss mit Sicherheit, ob in dieser oder vielleicht mal in irgendeiner anderen Beziehung noch Einiges durchmachen. Ich hab mir leider jemand ausgesucht, der eine ziemlich verkorkste Familie hat, das wird mir oft klar, wenn ich auf meine Blicke und dann wird mir klar, wie viel Glück ich damit hatte. Selbst wenn es nicht zusätzlich eine Person belastet, die du liebst, kann es einen runter ziehen so verbitterte, gescheiterte und vor dem Leben fliehende Menschen um sich zu haben -selbst wenn keiner gemein zu dir ist, oder sonst was.
Es ist nicht meine Aufgabe, ihn da raus zu therapieren -das kann ich nicht. Aber ich hab ihn gern genug um ihm zu sagen, was sein Problem ist, solang er von alleine nicht hinsehen will. Den Rest muss er machen und ich kann seine Hand halten.

Ich glaub, ich kann auf mich acht geben, zumindest mittlerweile. Und ich bin so froh, Menschen um mich zu haben, die sich sorgen machen, die es interessiert, wie es mir geht, und was mit mir passiert. Das ist ziemlich wertvoll. Ich danke dir so, dass ich dich an meiner Seite hab!


 

Das hört sich insgesamt gar nicht gut an. Ich bin kein Arzt, weiß nicht in welchem Ausmaß wie viel Symptome, geschweige denn welche Symptome für welche Krankheit vorhanden sein müssen, um eine und wenn ja welche Persönlichkeitsstörung diagnostizieren zu können. Aber ich denk nicht. 
Ich wär erstmal vorsichtig mit Selbstdiagnostik. Vielleicht ist es eher so eine "Phase", was jetzt nicht so abwertend klingen soll, wie es oft gebraucht wird. Deswegen ist es ja nicht besser oder weniger schlimm. 
Ich weiß, dass ich an manchen Tagen mehr als nur kein Bock hab, mit überhaupt irgendwem zu interagieren, zu reden oder so. Dann wär ich am liebsten irgendwo, wo es keinen anderen Menschen gibt. Und mir ist es früher manchmal passiert, dass ich fast Panik hatte vor Berührungen. Allein wenn jemand in den Bus eingestiegen ist, hatte ich furchtbar Angst davor, dass dieser jemand mich im Vorbeigehen mit der Jacke oder dem Rucksack streift oder so, keine Ahnung warum eigentlich. Ich weiß nur, dass beides so ist/war, wenn's mir im Gesamten nicht gut geht. Also eher ein Symptom als das Problem, allerdings weiß ich ja nicht, wie genau das bei dir ist. 
Ich hab schon 'n Haufen Menschen einfach stehen lassen. Komplett ohne Begründung, denn wie soll ich jemandem erklären, dass ich ihn einfach steh'n lasse, wenn's keinen Grund gibt. Ich hab mich einfach nicht mehr gemeldet, keinen Anruf angenommen und gehofft, diesen Leuten einfach nie wieder zu begegnen, damit ich mich nicht rechtfertigen oder erklären muss, weil ich das nicht gekonnt hätte. Und das obwohl das alles nette Leute waren, die mir absolut nix getan haben, sondern eher noch im Gegenteil. 
Das man immer weniger Menschen vertraut ist irgendwie ein schleichender Prozess. Du denkst -noch halb unterbewusst- über irgendwas nach, was sich in dir zusammenbraut, jemand fragt dich, wie's dir geht, du denkst da nicht mal dran und antwortest "gut", und dann ist es auf einmal so viel, und auch so komplex, dass man es eh kaum in Worte fassen kann. Außerdem ist es zusätzlich was irgendwie total privates, was man auch nicht jedem sagt, nur wenn es immer mehr von einem grad einnimmt, bleibt gar nicht mehr viel zum erzählen.  

Ach man, ich würd dir so gern irgendwie ein Rezept geben, wie du da wieder raus kommst, aber das kann ich nicht wirklich. Das wichtigste, oder eins der wichtigsten Dinge ist, finde ich, dass man sich klar wird, was das eigentliche Problem ist. Das kann manchmal echt ein bisschen dauern. Man muss irgendwie die richtigen Fragen finden, und dann auch noch die Antworten. Solche Fragen wie "Wie müsste es sein, damit in deinem Leben alles perfekt ist" oder die Fragen der Erinnerungsguerilla, google einfach mal, falls du die noch nicht kennst. Oder vielleicht, was die 10 wichtigsten Dinge in deinem Leben sind. Denn das sind Konstanten, und das ist das, woran man den Rest aufbauen, oder drumherum wegreißen kann. Und ich find Musik kann da auch eine große Rolle spielen. Manchmal hat man Lieblingslieder und weiß gar nicht genau wieso, da der Text so direkt gar nicht auf dich oder deine Situation passt. Aber dann musst du überlegen, was für ein Gefühl das ist, dass du durch dieses Lied endlich irgendwie zum Ausdruck bringen kannst, und dich sonst komplett auffressen würde. 
Vielleicht hilft dir das ja so ein bisschen... oder aufschreiben, Denn wenn du's aufschreibst, dann musst du es in Worte fassen, und dabei definierst du es und kannst vielleicht ein bisschen von dem Erfassen, was sich einem irgendwie immer entzieht und trotzdem belastet...
Und wenn du dann rausfindest, was an dir nagt, dann kannst du gucken und überlegen, wie wir das ändern können. Und wenn ich das irgendwie hinbekomm', helf ich dir bei all dem ganzen kram bis dahin und danach gern so gut ich kann weiter!
Bleib auf jeden Fall stark! (Stark sein beinhaltet übrigens auch irgendwie Schwach sein, vielleicht sogar am allermeisten. Paradox, aber das was am schwersten ist, ist halt meistens der Schwachpunkt, beziehungsweise sich die einzugestehen).... Ich weiß, was du für ein Mensch bist, und auch wenn ich mich eigentlich schwer damit tu, Menschen zu bewerten, weiß ich, dass du für mich einer der Menschen mit am meisten Charakter, mit so vielen verschiedenen bunten Seiten und so viel Kraft und Licht in dir bist!
Ich hab mich echt mega gefreut, dass wir uns, wenn auch nur ganz kurz, am Sonntag gesehen haben! 
Ich glaub an dich!!


Um ehrlich zu sein kann ich dir nicht mal eine wirkliche Antwort geben. Wie man schwimmen soll, ohne zu wissen, ob man schwimmen will?
Hab ich mich verdammt oft gefragt. Kämpfen um weiter zu leben? Oder doch einfach gehen... Kämpfen, dass die Arme heile bleiben? Oder einfach schneiden… Kämpfen, dass einem nicht die Tränen kommen, oder einfach weinen?
Die Frage ist eigentlich immer und überall und ich hab keine Ahnung, was richtig ist. Meistens hab ich wohl gekämpft, weil klar war, dass "nicht schwimmen" im Endeffekt wesentlich negativer ist... Das ist vielleicht sowieso das einzige, was ein winziges bisschen hilft. Die Konsequenzen vor Augen halten. Aber manchmal ist das nicht wirklich Effektiv, weil das irgendwie nicht gegenwärtig genug ist, um das definitiv gegenwärtige Ziehen in der Brust überstimmen zu können.

Willst du zu ihm zurück? Nein! es gab gute Gründe, aus denen du gegangen bist, und die hast du dir mit Sicherheit auch lange genug überlegt, immerhin beendet man keine Beziehung, die man so lang so sehr gewollt und so viel drum gekämpft hat.
Würde es funktionieren, wenn du zu ihm zurück gehst? Nein!! Du erinnerst dich ja sicher auch ohne meine Hilfe an den letzten Versuch, wieder Kontakt mit ihm aufzubauen. Deine Idee und Intention mag gut gewesen sein, aber seine Reaktion und seine ganze Art nicht. Das hat doch kaum einen Tag gedauert, eh er schon wieder Sachen losgelassen hat, die nicht nur für dich oder mich tief unter der Gürtellinie gelegen haben.

Wird er sich ändern? Nein! Selbst wenn er dir das hoch und heilig versprechen würde, wär das Ergebnis mehr als enttäuschend.
Was würde also passieren, wenn du zu ihm zurück gehst?
Haufenhaufenhaufenweise Bullshit!!!
Ich bin nicht so super gut darin, die strenge Freundin zu spielen. Klar vermisst du ihn, immerhin hat er einen enormen Teil deines Lebens ausgemacht und dir Dinge gegeben, die dir sonst niemand gegeben hat und auch jetzt nicht geben kann. Das ist halt auch okay, aber du MUSST es irgendwie schaffen, dass du trotzdem nicht zurück gehst. 
"But I have grown too strong to ever fall back in your arms"!! Erinner dich daran, tätowier es dir imaginär auf die Innenseite deiner Augenlieder.
Lass dich nicht weiter von ihm kaputt machen, auch wenn er gleichzeitig andere Saiten in dir heilen kann und Töne wieder klingen. Jemand der genauso viel oder mehr kaputt macht, wie repariert kann dir nicht gut tun, und ich will nicht dabei zu sehen, wie er dir weh tut... 


Nya, die Sache ist kompliziert. Sowas ist soweiso immer kompliziert, egal wie einfach es an sich sein mag. Selbst wenn es so einfach wär, wie man es sich wünscht wär es in der Situation dann wohl wieder kompliziert…

Viel mehr als den Versuch geduldig zu sein kann ich dir leider echt nicht geben ^^"
Irgendwie bin ich da eh nicht so der Experte, weil mir sowas wenn dann immer irgendwie einfach passiert. 
Es ist voll stressig, wenn man sich ständig davon abhalten muss, auf's Handy zu gucken, und ich bin da echt schlecht drin ^^. Vielleicht kannst du das etwas besser, keine Ahnung. 
Ich denke, jemand der in so einem Fall nicht um mich kämpft, der würde auch gar nicht lange bleiben. Man muss ihm also zwar die Chance geben, nur selber wissen, wann die vorbei ist. 
Und wie gesagt vor allem auf's Herz hören, bzw das versuchen. Ist echt mit eins der schwierigsten Dinge der Welt meiner Meinung nach, und keiner kann einem sagen, wie's geht. Wenn man Glück hat, fühlt man's, aber meist ist alles andre ziemlich Laut. 
Eins meiner Lieblingszitate von meinem Lieblingsdichter Julius Späte ist 
"Dein Herz erzählt dir keine Lügen, allein dein Kopf schreit oft zu laut"
Ich glaub, das trifft es ziemlich genau. Und so lang man nicht weiß, ob jetzt grad der Kopf schreit oder das Herz flüstert, isses vielleicht am besten sich sozusagen "Jede Möglichkeit offen zu halten". Erfahrungsgemäß ist es eher besser, etwas länger in der momentanen Situation zu verweilen, als sie zu schnell zu verlassen, denn das kann man nicht mehr ändern, im Gegensatz zur ersten Variante…
Ich drück dir einfach auch hier die Daumen, dass das alles funktioniert, so wohl auf dein Herz zu hören, wie auch von des anderen Seite aus. 

Ein gutes Buch übrigens, dass ich empfehlen kann wär zum Beispiel "Illuminati", hab ich viel zu lang vor mir her geschoben. Oder "Sofies Welt", ein sehr schönes Buch, allerdings nur für Philosophi-interessierte. "Erebos" war auch sehr packend, alles was von Terry Pratchett ist, wobei das Konzentration verlangt. Auch wenn ich das Ende nicht mochte war "Divergent" bzw die "Bestimmung" ganz gut, ist ein Dreiteiler. Micheal Robotham hat alles, was ein Thriller Herz begehrt, Sebsatian Fitzek ist aber auch nicht zu verachten. 
"Bevor ich sterbe" ist auch echt absolut super!
"NIjura" ist klassische Fanatsy, hab ich aber auch nicht schlecht in Erinnerung. 
…wenn mir noch mehr einfällt, sag ich bescheid ^-^


Du hast 2 Texte bei Letters to you gepostet und auch sonst auf deinem Blog geschrieben. Ich hab's nicht gelesen bis grade. Seit dem ich Geburtstag hatte schlaf ich fast jeden Tag bei Brian und das heißt, dass ich ohne Internet bin. Ich mag es einfach nicht, wenn andre Leute anwesend sind im Internet Dinge zu tun, oder mit Menschen zu schreiben. Nicht, weil ich die nicht mag, oder sie meine Zeit nicht verdient hätten, ich find's einfach sau-unhöflich. Dann waren wir auch noch ne Woche im Urlaub. Also hab ich nicht gelesen und nicht geschrieben. 

Weißt du, ich freu mich mega für dich und Jonny. Ich hab mit ihm selbst kaum noch zu tun, da er ja auch in Kassel wohnt, nur meine Sis erwähnt ihn manchmal bei irgendwelchen Dingen. Ich hab irgendwie...viele Leute gekannt, die ich jetzt nicht mehr kenne. Davon waren nicht alle wirkliche Freundschaften, aber einige doch. Ich hab Lenny verloren, die Jungs aus Halle allesamt, die Chatverläufe mit Fen verlaufen sich auf ein "hey -wie geht's -gut, dir? -auch" ich hab mit Schoki kaum noch wirklich was zu tun, selbst von Laura und Corny hör ich immer weniger und ich glaub ich brauch unsre Freundschaft nicht mal zu erwähnen, und sie bleibt trotzdem das…größte Teil, in diesem Bild. Robert Hesse hab ich damals vor 2 Jahren übersetzt gesagt, er soll sich verpissen, blöd nur, dass er einer von Brians besten Freunden ist, und das dann doch dazwischen stört. Letztendlich haben wir uns wiedergetroffen und es war voll okay. Robert macht fast so weiter wie bevor alles scheiße wurde, ich aber nicht. Ich bin distanzierter. Robert hat sich sicherlich verändert, davon hab ich vielleicht nur nicht sooo viel gemerkt, weil wir halt noch nicht so viel wieder miteinander zu tun hatten, vielleicht hat er sich auch einfach nicht ganz so sehr verändert, aber ich hab's halt. Ich bin ein ziemlich flüschiger Mensch, ya, aber wenn ich 'n Freund hab, dann kuschel ich halt mit dem. Ich hab Robert auch lange nicht so gern, wie ich ihn damals hatte. Immerhin sieht er ein, was er damals falsch gemacht hat, und mir ist auch klar, dass ich nicht immer fair war, aber ich weiß nicht, ob er schon begriffen hat, dass die Freundschaft wie wir sie mal hatten nicht wiederkommt. 
Fen schreibt mich mittlerweile meistens von sich aus an, als dass ich ihn anschreib, und trotzdem wissen wir beide nicht, was wir sagen sollen, das gleiche bei Lenny, Pummel oder Max. 
Ich weiß es nicht, ich weiß echt nicht, wie das geht, mit dem Freundschaften wieder aufbauen. Ich glaub, ich war da generell nie so gut drin wie du oder andere. Ich vergess zu viel, denk an zu wenig und selbst wenn ich mir das beste für jemand wünsch und haufenweise kleine Überraschungen Plane oder was auch immer schaff ich es viel zu oft, einfach mit meiner Art und Weise alles kaputt zu würfeln. Ich sag das falsche, mach das falsche, vertrau zu viel oder zu wenig, kann mich nicht entscheiden, trau mich nicht was zu sagen oder zu tun und so weiter. 
Ich weiß nicht so genau, vielleicht hast du recht und aus uns wird keine Freundschaft mehr, weil wir beide einfach zu unterschiedlich geworden sind, oder vielleicht viel zu viel Geröll dazwischen liegt oder beides. Ich weiß nicht, wie man so viel verlorene Zeit aufgeht…
Jedes "wie geht's" überfordert total, denn was sind da schon die Maßstäbe, was soll man erzählen, was nicht?

Aber ich will dich nicht festhalten. Ich hab das selbst gelernt, dass man manche Freunde und Freundschaften loslassen muss. Ich glaub, es geht nicht nur mir so, dass man sich in manchen Momenten dann an Momente mit bestimmten Leuten erinnert, und das auch irgendwie vermisst und nicht mal weiß, ob man jetzt lächeln oder traurig sein soll, weil es so schön war, aber es jetzt vorbei ist. 
Aber man kann Dinge vermissen, ohne sie zurück zu wollen. Eine verdammt wichtige Lektion in meinem Leben. 
Ich kann und werd dir also sicher nicht vorschreiben hier zu bleiben und mir auf deinem Blog Briefe zu schreiben, wenn es besser ist für gehen. 
Wenn's dich nicht stört schreib ich hier vielleicht trotzdem noch ab und an in die Briefe, weil ich manche Dinge einfach lieber jemandem als dem offenen Nichts erzähle, und es gibt nicht so viele Leute, denen ich noch gern irgendwas erzähle.
Ich hoff, es geht dir gut, aber ich hab ein wenig den Eindruck, ich find deine Einstellungen zu allen Dingen, die ich jetzt so mitbekommen hab ziemlich ziemlich super. Du warst und bist übrigens echt immer eine Art Vorbild für mich gewesen ^^"
Also Hauptsache du bleibst du selbst und passt auf dich auf!


10.03.2016

 

…weißt du noch? Du hast angefangen. Du hast zuerst einen Jimdo-Blog erstellt. Und weil mein alter Blog doof und hässlich war und ich eh nicht viel da gemacht hab, hab ich auch einen gemacht. 
Nya, den gibt's jetzt immer noch. Deiner ist ein paar Mal neu geworden, aber auch da gibt's noch einen, und ausgerechnet der ist sozusagen die Brücke geworden. Ich…mag das irgendwie. 
…letzte Woche hatte ich seit echt langem mal wieder 'n Termin bei meiner Psychologin. Ich hab ihr von dir und davon, dass wir grad versuchen irgendwie wieder zu einander zu finden erzählt, weil das doch ein relevanter Faktor war, der mir in letzter Zeit gut getan hat. Ein Knoten, der sich in mir gelöst hat, und jetzt versuchen wir halt irgendwie die losen Enden wieder zu verbinden. Und wir sind auf noch einen anderen Punkt gekommen: Urvertrauen. Normalerweise hat man das wohl am meisten zu seinen Eltern, weil auch da normalerweise die Basis dazu, dass man sich immer gegenseitig unterstützt besteht. Ich glaub, bei dir und deinen Eltern ist das auch ziemlich so, zumindest hört sich das immer so an, und ich find das irgendwie mega toll. 
Ich hab das zu meinen Eltern bei weitem nicht so, wegen ein paar Dingen die passiert sind, die trotz vergeben und Zeit und einem jetzt besseren Verhältnis nun mal nicht vergessen werden können, auch wenn ich weiß, dass sie mich nicht vor die Tür setzen würden oder so, wenn ich Mist bau…
Aber zu dir hab ich das irgendwie geschafft auch aufzubauen in all den vielen Jahren, die wir zusammen verbracht haben. Das an sich ist vielleicht gar nicht sooo erstaunlich, aber ich hab es in dich irgendwie nie verloren. Klar ist man sich jetzt auf eine gewisse Weise viel weniger nah als früher, aber das Urvertrauen ist irgendwie geblieben. Und irgendwie find ich auch das auch mega schön…


29.02.2016

 

Wenn man neue Menschen kennen lernt, dann muss man irgendwie erst eine Basis an Informationen schaffen, um sich über wirklich relevante Dinge, und vor allem relevante persönliche Dinge unterhalten zu können. Du musst erst diese Grundlage haben, genauso wie dir niemand Integral- und Differenzialrechnung erklären kann, wenn dir keiner beigebracht hat, wie man plus, minus, mal und durch rechnet. 
Irgendwie ist das nur viel schwieriger, diese Basis aufzubauen, wenn sie schon mal da war, nur nicht mehr passt. Wenn die Basis von damals zu dem Mensch von damals gehört, der Mensch von damals aber in der Zeit damals und nicht heute, hier und jetzt existiert. 
Aber schwieriger heißt ja noch lange nicht unmöglich, und irgendwo muss man ja anfangen. 
Einer der wohl wichtigsten und platzeinnehmendsten Punkte in meinem Leben ist dieser Mensch namens Brian. Theoretisch kennen wir uns schon irgendwie mehrere Jahre, 2 oder 3 oder so; Er war ein paar mal mit dabei, wenn ich mit Pünktchen rumgehangen hab. Das erste mal ernsthaft charakterlich wahrgenommen hab ich ihn glaub ich, als ich mit Lenny, Pünktchen und ihm zelten war. Irgendwann im Laufe des Abends haben wir erfahren, dass er Geburtstag hatte. Mit Leuten, die er zu 2/3 nicht mal wirklich kannte, keine Feier, keine Geschenke, nicht mal Kuchen. Ich hab noch dieses Bild im Kopf, wie Lenny, Pünktchen und ich im Kiesschacht geschwommen sind und er da so in der untergehen Sonne stand, wie im Film, seine Silhouette, in dem orangenen Licht und ich dachte, dass er ein sehr trauriger Mensch sein muss, wenn er seinem Geburtstag so aus dem Weg geht. 
Die paar Mal, die ich ihn danach noch in der Stadt oder so getroffen hab wurde er mir ziemlich sympathisch und irgendwann hab ich ihn dazu bekommen, mit mir nen Pizza- und Filmeabend zu machen. Ich musste hier Zuhause einfach mal raus, mal zu jemandem, der keine Ahnung von meinem Leben und kein wirkliches Bild von mir hat. Von da an haben wir uns bis auf 2 oder 3 Mal jedes Wochenende gesehen, zusammen ne Serie angefangen oder einen seiner besten Freund, Daniel, auch genannt Becker,  besucht. Wir haben recht viel geknuddelt und auch zusammen in einem Bett geschlafen, ich in einem seiner zu großen Shirts, er in Buchse -war alles voll okay. Ich schätze irgendwann mittendrin hab ich angefangen mir einzureden, dass ich nichts von ihm will, weil ich viel zu viel Angst hatte, die Freundschaft, die wir grad aufgebaut haben kaputt zu machen. Dann sind wir einen Samstag Abend, den in der Mitte von den Herbstferien zusammen nach Herreden zur Kirmis gefahren. Becker war auch da, ich hab irgendwie das Bier nicht wirklich vertragen und mir ging's generell irgendwie nicht wirklich gut, Brian war der erste, der's geschafft hat in so ner Situation wirklich auf mich aufzupassen, so dass ich kein Scheiß gemacht hab. 
Kurz bevor wir zu Becker gegangen sind (wir haben da geschlafen) kam ich mit ihm (Also Becker) in's Gespräch, und wir kamen auf Brian zu sprechen und ich hab wie immer felsenfest behauptet, dass ich ihn "nur so" mag. Becker hat mir dann verbal eingeprügelt, dass ich blind sein muss, um nicht zu sehen, dass er auch was von mir will (Du siehst, ich war also durchschaut zu diesem Zeitpunkt, und hab es mir da wohl das erste mal ernsthaft eingestanden ^^). 
Als wir bei Becker auf der Couch lagen haben wir noch eeeeewig über ziemlich viel gelabert und ziemlich viel dabei geheult (alle beide ^^) und dann haben wir uns irgendwann geküsst. Nur einmal, aber ein schöner Kuss. Am Sonntag und die Woche danach war er dann viel bei mir, ich hatte Sturmfrei und immer noch Ferien. Man hat sich dann in den 2 Monaten ab da ziemlich gut kennen gelernt und beide gemerkt, dass das mehr als nur mal 'n bisschen verliebt sein ist. Mittlerweile sind wir bei guten Viereinhalb Monaten, was die meisten vielleicht als viel betiteln würden, aber ich find das gar nicht sooo viel. 
Logischerweise baut auch darauf jetzt der Großteil meiner Zukunftspläne auf. Die letzten ein/zwei Wochen war nicht sooo einfach für uns und mich, weil auf der Kippe stand, ob er hier bleibt, oder im Herbst weg zieht und studiert. So wie es jetzt aussieht bleibt er aber wahrscheinlich hier und ich werd dafür nach der Schule 2 Jahre Lang ne Ausbildung machen, dann ist er mit seiner Ausbildung auch fertig und wir können zusammen wegziehen und studieren. Außerdem haben wir vor irgendwann (noch hier) zusammen in ne Wohnung zu ziehen. Wir sehen uns jetzt zwar schon oft fast jeden Tag (nur die nächsten 2 wochen irgendwie fast gar nicht ^^) aber trotzdem hasse ich es jedes mal mindestens so wie er, wenn abends einer gehen muss. Es gibt nichts besseres, als neben ihm einzuschlafen und aufzuwachen.


Mit meinen Eltern versteh ich mich eigentlich ziemlich gut, das wird ein immer lockeres verhältnis, da ich eh in 14 Tagen 18 bin schreiben sie mir kaum noch irgendwas vor, ich bin denk ich vernünftig genug, und sag ihnen immer, wo ich wann bin, komm Abends spätestens halb 10 nach hause ohne dass das irgendwie Stress gibt. Da ist halt nach wie vor nicht viel Zeit für Familienverhältnisse. Ich bin viel weg, und wenn ich da bin haben beide genug zu tun, aber die wenige Zeit, die man zusammen verbringen kann, genieße ich für meinen Teil ziemlich.
Am definitiv nächsten steh ich meiner Sis. Wir haben letztens bis halb 2 geschwatzt, obwohl ich am nächsten Tag Schule hatte, aber sie nun mal hier war. Wir schreiben ab und an, wenn sie in Kassel ist und labern halt viel, wenn sie hier ist. Mit Christian hab ich eigentlich gar nichts mehr zu tun, der ist letztens irgendwann nach Halle gezogen, ich weiß gar nicht, ob er seine Freundin mitgenommen hat, die mochte ich voll, die war total nett und offen und ein Mensch, der von innen heraus einfach echt schön ist.
Alles was jünger ist als ich an Geschwistern nervt meistens,  Helene ist süß, solang sie nicht schreit, aber meistens schlafen die alle, wenn ich nach Hause komm. 

Ich glaube, wenn jemand schon Schuld hat, dann immer beide, und ich glaube, dass wir vielleicht beide Dinge gesagt haben, die so nicht wirklich nett waren, aber irgendwie ja nicht komplett grundlos, selbst wenn sie gar nicht das gesagt haben, was das eigentliche Problem war. Mir fallen so viele tausend Punkte ein, an denen ich mich anders und besser hätte verhalten können... aber was bringt es, in der Vergangenheit zu wohnen und deshalb in der Gegenwart nur zu stolpern. 
Ich hab trotzdem ganz früher und selbst in der Zeit, als wir eigentlich kein Wort gewechselt haben so viel von dir gelernt und an dich gedacht. Vielleicht klingt es übertrieben, aber ich hab nie schlecht von dir gedacht. Du warst und bleibst in meinem Kopf immer einer der besten Menschen, die ich je gekannt hab, und ich glaube nicht, dass sich daran groß was ändert wird, wenn man sich wieder- und neu kennenlernt. Denn selbst wenn sich Menschen irgendwie und auch ziemlich verändern können bleibt da irgendwie ein Kern, der diesen Menschen vielleicht am meisten ausmacht. 

Theoretisch kannst du mir einfach so viele Fragen über alles mehr und weniger belangloses stellen, wenn dir welche einfallen, ich weiß selber immer einfach nicht, wo ich anfangen soll, und grade von Brian hab ich ein bisschen Angst zu erzählen, weil selbst wenn es ne absolut richtige Entscheidung war, deine Beziehung zu beenden kann es trotzdem weh tun, und da mag ich dir meine eigentlich nur so ungern unter die Nase reiben ://
Wenn du magst kannst du deine Fragen ja genauso zurückbeantworten, weil ich eben ziemlich das gleiche problem hab. Wie
soll man einfach ein "hey wie geht's" wirklich beantworten, wenn der andere eigentlich zu wenig weiß, oder man zu viel erzählen müsste, oder wie auch immer man das jetzt adäquat ausgedrückt hätte.
Mich würd's aber voll interessieren, was in deinem Leben grad so passiert, wie du mit deiner Familie klar kommst, was du in deiner Freizeit alles machst, scheinbar gehst du immer noch mit Fiete, das find ich irgendwie voll toll, keine Ahnung wieso ^^"  

Aus all diesen Nicht-Informationen langsam nach und Informationen machen....


04.02.2016

 

Ich muss bei deiner Frage an ein Zitat denken: "Du hast Träume, obwohl Schlafwandeln dir nichts bringt" (Alles Wird Gut von Bushido).
Ich glaub, er hat damit ziemlich recht. Der Mensch braucht Träume. Er brauch etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt und etwas, das erreichbar ist. Und das ist es doch in dem Fall, oder nicht?
Aber du hast schon recht, dass man aufpassen muss, sich nicht in einer Traumwelt zu verlieren. Man muss aufpassen, dass man nicht mit Schlafwandeln anfängt. Und um ehrlich zu sein weiß ich nicht, wo genau diese Grenze liegt -wahrscheinlich ohnehin bei jedem irgendwo anders.
Vielleicht kannst du es damit versuchen, dass du einfach bewusst drauf achtest.
Ich hab auch immer ziemlich ähnliche Träumerein gehabt wie du jetzt, bevor ich den prinzipiell gefunden hab (um jetzt mal vielleicht etwas optimistisch zu sein).
Und ich glaub auch nicht, dass wir zwei da die einzigen sind.
Vielleicht können wir in solchen Situationen nicht mehr machen, als drauf zu achten. Lenkt dich die Wunschvorstellung vom hier und jetzt ab? Wenn du eigentlich was andres machen willst, oder generell vom Leben? Oder ist sie eher so weit im Hintergrund, dass du zwar drauf hoffst, und dir das ganze wünscht, und sagst "ich warte da drauf und bis dahin muss ich das hier jetzt machen"... ich glaube, letzteres wär ne ganz gute Variante. Dann wär es ein Traum, ohne dass du schlafwandelst...

Und ganz allgemein find ich ist die vorstellung nicht naiv oder sonst was. Wir sind keine Seepferdchen oder Pinguine, die ihr Leben lang mit ein und dem selben Partner verbringen (außer vielleicht in Einzelfällen). Ich glaub, das ist okay, solang man im Blick behält, was Beziehungen eigentlich sind, bzw sein sollen, und ich denk, das kannst du. Selbst jetzt mach ich das ja prinzipiell, wenn ich mir vorstell, wie er mich irgendwann fragt, ob wir heiraten, wie wir heiraten, wie unser Haus aussehen wird, ob wir Kinder haben werden... Vielleicht sind wir beide da ein wenig idealistisch-optimistisch...aber vielleicht ist das auch gar nicht so schlimm. Es kommt wohl eh immer anders, als man es sich ausmalt, aber wenn wir das im Hinterkopf behalten und nicht in unsern Träumen versinken und krampfhaft versuchen die Realität danach zu biegen ist das glaub ich in Ordnung...

Ich hoff, dass hilft dir irgendwie, und ist ein  bisschen eine Antwort auf deine Frage...:)